Zurück in die Kindheit
Ich schließe die Augen,
ein Kindheitstraum.
Als kleiner Junge,
der Neckar mein Ziel.
Gurgelnd
streichelt das Wasser
des Ufers Saum.
Entengeschnatter
im Wellenspiel.
Eine Schiffssirene
übertönt jeden Klang.
Die Wellen schäumend
und brechend schwer,
fressen gierig
am erdigen Hang.
Die Glocken läuten
vom Kirchturm her.
Der Wind
spielt übermütig
mit der Trauerweide
hängenden Zweigen.
Ein Ast bricht ächzend
mit lautem Schall.
Sekundenlang danach
lähmendes Schweigen.
Dann rasseln Ketten,
Metall auf Metall.
Es knarrt und schreit
nach Schmiere das Eisen.
Die Fähre schiebt sich
hart an Land.
Gespannt,
als wolle sie zerreißen,
hält die Kette
der Belastung stand.
Endlich steh‘ ich
auf den Planken.
Die Sonne
lässt mich
nur verschwommen seh‘n,
wie wir
zum anderen Ufer schwanken,
wo schon wieder Leute steh’n.
Mit ihnen gleich
setz‘ ich dann wieder,
auf der Fähre
zu meiner Stadt zurück.
Mit den Wellen
auf und nieder,
sind es Minuten
voller Glück.
Verdrängt für kurze Zeit
die müden Glieder,
steh‘ ich noch lang am Ufer,
– ganz allein.
Es hat gut getan
nach langer Zeit mal wieder,
wenn auch in Gedanken nur,
ein Kind zu sein.
Zurück in die Kindheit – Rolf M. Filippi