Heidelberger Schlossbeleuchtungen
Der US-Schriftsteller Mark Twain beschreibt in seinem Buch „Bummel durch Europa“ seine Eindrücke einer der Heidelberger Schlossbeleuchtungen im Jahr 1878 so:
„Mit atemberaubender Plötzlichkeit schossen eine Handvoll buntfarbiger Raketen inmitten eines Donnergeheuls aus den schwarzen Schlünden der Schlosstürme. Gleichzeitig zeichnete sich jede Einzelheit der gewaltigen Ruine gegen den Berg ab. Immer wieder schossen aus den Türmen dicke Bündel von Raketen in die Nacht, und der Himmel erstrahlte im Licht leuchtender Pfeile.“
Diese magischen Momente verzaubern jedes Jahr am ersten Samstag im Juni, am zweiten Samstag im Juli und am ersten Samstag im September Tausende von Besuchern.
Während dieser unvergesslichen Nächte tauchen bengalische Leuchtfeuer das Heidelberger Schloss langsam in einen geheimnisvollen roten Feuerschein. So, als ob die Ruine ein weiteres Mal in ihrer langen Geschichte brennen würde. Wenn das glühende Schloss langsam verblasst, beginnt der zweite Teil des Spektakels – das Brillant-Feuerwerk über dem Neckar. Die beste Sicht auf diese atemberaubende Szenerie hat man vom Flussufer, vom Philosophenweg oder von einem der Feuerwerksschiffe auf dem Neckar.
Die Heidelberger Schlossbeleuchtung erinnert an die Zerstörung des Schlosses durch den französischen Sonnenkönig im 17. Jahrhundert. Das Feuerwerk ließ Kurfürst Friedrich V. 1613 erstmals inszenieren, um seine frisch angetraute Gemahlin Elizabeth Stuart standesgemäß zu begrüßen. Während die ersten Feuerwerke im 17. Jahrhundert von Pontons direkt auf dem Neckar gezündet wurden, wird heute das Feuerwerk von der Alten Brücke aus in den Himmel geschossen.